Teamwork

Teamwork in der Tontechnik: Vertrauen ist der Schlüssel

Tontechnik ist Teamwork. Damit ist an dieser Stelle nicht Teamwork innerhalb des Technikteams gemeint, sondern Teamwork zwischen Bühne und FOH („Front of House“; Mischpult-Arbeitsplatz). Alle Veranstaltungen, bei denen Technik gebraucht wird, leben von diesem Teamwork. Binsenweisheit? Oh nein. Dieses Kapitel steht nicht zufällig ganz zu Beginn dieses Seminars. Meine Erfahrung zeigt, dass oft eine tiefe Kluft besteht zwischen den Akteuren auf der Bühne und denen am FOH, und dass vielfach das Verständnis fehlt für die Wünsche, Nöte und Bedürfnisse der Menschen am jeweis anderen Ende des Publikums. Warum ist das so?

Über den Umgang mit Menschen in der Tontechnik: Knigge-Titelbild von 1788

Hä? Tontechnik-Knigge? In welchem Jahrhundert leben wir denn!?

„Über den Umgang mit Menschen“ hieß das Buch, das Adolph Freiherr Knigge 1788 erscheinen ließ. Es behandelte nicht einfach nur eine Liste von Benimmregeln, die sklavisch eingehalten werden mussten. Geprägt vom Geist der Aufklärung wollte Knigge das tiefe Verständnis dafür vermitteln, wie Menschen miteinander ungehen sollten und warum so und nicht anders. Nichts weniger beabsichtige ich, wenn ich hier einfache Hinweise gebe, wie Tontechnikerinnen und Tontechniker mit ihrer Klientel auf der Bühne umgehen sollten, um Vertrauen zu schaffen, Vertrauen, das für eine gelungene Veranstaltung wichtiger ist, als man denkt.

Der Soundcheck als Teamwork

Beim Soundcheck zeigt sich besonders gut, ob das Teamwork zwischen Bühne und FOH funktioniert. Ein optimaler Soundcheck ist ein großer Segen für jede Veranstaltung, aber leider auch eher eine Seltenheit – zumindest im Amateur-Bereich. Er ist ein zentraler Arbeitsschritt mit sehr qualifizierten Handgriffen am FOH und sollte möglichst konzentriert ablaufen – bei allen Beteiligten und auch den anwesenden Nicht-Beteilgten.

Während der Sound gecheckt wird, werden vorrangig, aber nicht nur, die Belange der Tontechnik behandelt. Es geht um nichts weniger, als um die Kontrolle, dass alles funktioniert und gut klingt. Technik ist tückisch, und was gestern noch ging, kann heute plötzlich versagen. Also sollte alles auf Herz und Nieren getestet werden, vom einzelnen Mikrofon bis zu jedem Lautsprecher. Das dauert seine Zeit und bedeutet für viele Personen im Raum einen gewissen Leerlauf. Somit erfordert der Soundcheck von allen Seiten ein gutes Maß Geduld.

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